BaKe68 – unser inklusives Wohnprojekt

In den 120 Jahren, in denen unsere Einrichtung besteht, wurden Konzepte immer wieder den gesellschaftlichen Bedarfen und den menschlichen Nöten angepasst. Zukünftig wollen wir inklusiv arbeiten und auch behinderten Kindern und Jugendlichen ein Zuhause bieten.

In unserem vorhandenen Baubestand ist das allerdings nicht umsetzbar (Stichwort: Barrierefreiheit). Darum planen wir ein zukunftsweisendes inklusives Bauprojekt „BaKe 68“ – ein wichtiger und nötiger Schritt, um eine moderne, inklusive und teilhabegerechte Jugendhilfe anbieten zu können, wie sie ab 2028 auch durch den Gesetzgeber verlangt werden wird.

Auf unserem Grundstück im Siegburger Norden, ca. 2 km von der Stammeinrichtung entfernt, wollen wir zwei Bauteile mit insgesamt 1254,13 qm Wohnfläche errichten, in denen ab 2026 insgesamt 32 körperlich und/oder geistig behinderte und nicht behinderte Kinder und Jugendliche zusammenleben. (Der Name „BaKe68“ leitet sich von den umgebenden Straßen, der Bambergstraße und der Kempstraße, sowie der Hausnummer ab.)

An die Gruppenräumlichkeiten angrenzend soll ein großzügiger Garten mit ausreichend Spielmöglichkeiten entstehen. Mehrere Zimmer sollen rollstuhlgerecht gebaut werden bzw. das Aufstellen von Pflegebetten erlauben. Alle Räume sind für alle jungen Menschen, egal mit welcher Beeinträchtigung zugänglich (Stichworte: Aufzug, Tür- und Flurbreite).

Bauteil 1:

In dem einen Bauteil entsteht eine vollstationäre Kinder-Außenwohngruppe, in der 9 Kinder zwischen 4 und 16 Jahren ein Zuhause finden sollen. Sie werden von einem 6-köpfigen Pädagog*innenteam rund um die Uhr im Schichtdienst betreut und ein Stück auf ihrem Lebensweg begleitet. Hauptziel ist die Rückführung ins Elternhaus, sodass die Arbeit mit der gesamten Familie im Fokus aller Bemühungen steht. Weiteres wichtiges Erziehungsziel ist die individuelle und adäquate kognitive, emotionale und gesundheitliche Förderung der Kinder.

Eine für diese Gruppenform geeignete Immobilie muss über 9 Einzelzimmer, ein Wohn-/Esszimmer, eine Küche, einen Funktionsraum, zwei Badezimmer und einen Pädagog*innenbereich mit Nachtbereitschaftszimmer, Bad und Büro verfügen.

Bauteil 2:

In dem anderen Bauteil entstehen der Verselbständigungsbereich und die Tagesgruppe (teilstationäres Angebot) der Einrichtung, ebenfalls inklusiv gebaut.

Zum Verselbständigungsbereich (ca. 400 qm Fläche) gehören die Wohngemeinschaft und das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen für mindestens 16 Jahre alte Menschen. Hier können die Jugendlichen, begleitet durch 4 Sozialpädagog*innen, Schritte in die Eigenständigkeit gehen. Im Fokus der pädagogischen Arbeit: berufliche Entwicklung, Umgang mit Finanzen, Aufbau eines Netzwerks und Führung eines Haushalts. Kinder, die unserer Außenwohngruppe in unmittelbarer Nachbarschaft entwachsen, können hierherziehen. Die Wohngemeinschaft soll 6 Einzelzimmer, einen Gemeinschaftsraum, eine Küche und einen Besprechungsraum bekommen, das Sozialpädagogisch Betreute Wohnen wird über 5 Appartements verfügen. Außerdem entsteht ein Team-Büro.

In der Tagesgruppe werden Familien in Krisen teilstationär betreut. 10 Kinder werden hier tagsüber eng sozialpädagogisch begleitet. Die Eltern bzw. andere wichtige Bezugspersonen werden von dem Pädagog*innenteam in Erziehungsfragen angeleitet und beraten. Betreut werden können auch in dieser Gruppe Menschen mit und ohne Behinderung. Die Räumlichkeiten der Tagesgruppe, die sich im Erdgeschoss befinden, sollen auch für sozialräumliche Angebote im Stadtteil genutzt werden. Damit wird ein weiterer Aspekt guter inklusiver Arbeit aufgegriffen: die Nutzung des Sozialraums für Klient*innen und Öffnung unserer Einrichtung in den Sozialraum, um Teilhabemöglichkeiten für unsere Klient*innen zu verbessern.

Die Baukosten sind nicht vollumfänglich über Mittel der Jugendhilfe zu refinanzieren. Zur Realisierung dieses Projektes sind wir auch auf Fördermittel und Spenden angewiesen.