FEEL4MINI RACE

Veröffentlicht am 25. September 2018 | Themen: Erlebnispädagogik, Gruppe

Leise näherte sich das Pfeifen und Wimmern. Bunt schillernde Pfützen schmückten den Boden, ein seltsamer Geruch umfing uns und jeder von uns hielt seine Nase witternd in die Luft. Plötzlich war es wieder da, ein Röcheln, ein Fauchen, ein hohes Kreischen ließ unseren Körper erzittern und im Bauch machte sich ein dumpfer Druck bemerkbar. Die Nerven angespannt und aufgeregt betraten wir eine Höhle und plötzlich befanden wir uns mitten im Geschehen:

Wir waren nicht die Komparsen beim Kampf der Ritter gegen einen Lindwurm, wir befanden uns unterhalb der Nürburg, auf dem berühmten Nürburgring. Wir hatten uns nicht etwa verfahren, wir wussten auch, was uns erwarten würde. Wir waren Gäste der Familie Vondenhoff, die uns eingeladen hatte, mit ihnen am 24. Juni 2018 gemeinsam einen Rennsonntag, genau die Nürburgring Classic, auf dem Ring zu erleben. Eine tatsächlich sehr illustre Gesellschaft empfing uns:

  • Die Mutter von Sascha sorgt für das leibliche Wohl.
  • Der Vater ist der Manager des Rennstalls.
  • Sascha, der Sohn, ist der Mechaniker und sorgt dafür, dass die Autos nicht auf der Rennstrecke stehen bleiben.
  • Eine Person dürfen wir an dieser Stelle nicht vergessen: Rainer Stoffel! Er ist Besitzer des Rennstalls mit dem Namen »FEEL4MINI RACE«. Er hatte zugestimmt, dass wir einen Tag Rennluft schnuppern durften. 

Als erstes frühstückten wir in der Box, in der auch ein Minicooper stand. Dieser war zwar noch kein Oldtimer, war aber ein sogenannter Youngtimer und durfte daher in dieser Klasse mitfahren. Er war kaum noch als Minicooper zu erkennen. Im Inneren war nur noch ein Sitz zu sehen. Der Rest wurde dominiert von einem Stahlkäfig, der den Fahrer vor Schäden schützen sollte. Vieles, so erklärte uns Sascha, wird umgebaut und dient später nur noch dem einen Zwecke, im Wettkampf mit den anderen Fahrern der Schnellste zu sein. Die Jungen waren begeistert und wer Lust hatte, durfte sich in den Mini quetschen und sich angeschnallt fotografieren lassen. Jede Frage von uns wurde geduldig beantwortet und speziell Sascha konnte den Jungen vieles über das Berufsbild rund ums Auto erklären.

Nach dem leckeren Mittagessen, es wurde gegrillt, konnten wir über das Gelände streifen und uns die Rennfahrzeuge ansehen. Ich musste feststellen, dass viele der Oldtimer in meiner Kindheit gerade neu aus den Fabriken gekommen waren, also gemeinsam mit mir, mehr oder weniger gut, gereift waren.

Faszinierend war dann ein Oldtimer Rennen, in welchem Autos aus der Zeit um 1930 ein Rennen fuhren. Vorher  durften wir zwischen den abgestellten Autos entlangschlendern und aus nächster Nähe die Technik früherer Jahre bewundern. Wer von uns nun gedacht hatte, die Fahrer würden im anschließenden Rennen ihre edlen, alten Autos schonen, wurde nun eines Besseren belehrt. Als ginge es wie früher um die Ehre ihrer Nation, rasten die Fahrer ohne Rücksicht auf ihre betagten Autos über den altehrwürdigen Ring und schonten weder sich noch ihre Fahrzeuge.

Wenig später saßen wir auf einer der vielen Tribünen und warteten gespannt auf den nächsten Start: Rainer Stoffel sollte in seiner Klasse seinen Mini über die Strecke jagen. Sascha, der Mechaniker, hatte den Wagen gut vorbereitet, den Rainer Stoffel wurde in seiner Klasse erster. Es war, als würde die Wagen die Kurven ignorieren wollen, aber immer kurz bevor sie aus der Kurve »geflogen« wären, traten die Fahrer auf die Bremsen und brachten ihr schlingerndes Gefährt unter Kontrolle.

Stundenlang hätten wir noch zuschauen können, aber leider mussten wir den spannenden und gleichermaßen so gastfreundlichen Ort viel zu früh verlassen. Als hätten sie selber ein Rennen gewonnen, erhielten die Jungen einen großen Beutel mit Süßigkeiten und bunte »Rennkappen«. Ein letzter Gruß an die freundlichen Menschen im Rennstall und Sascha brachte uns quer übers Gelände zurück zum Parkplatz, wo unser Auto stand. 

Vielen Dank Sascha für Deine tolle Idee, die uns ein unvergessliches Erlebnis bereitete!

Jürgen Schmitz,
Gruppe 8