Ein besonderes Osterfest
Seit Wochen beherrscht uns das Thema Coronakrise. Tagesabläufe, Dienstpläne, Gesprächsrahmen, Besuchskontakte – alles wurde angepasst, um den Ausbruch des Virus‘ zu verlangsamen. Schnell wurde klar, dass auch das Osterfest in diesem Jahr anders gefeiert werden musste, klar war aber auch: dieses höchste Fest der Christenheit darf nicht ausfallen. In der Folge wurde nach neuen Formaten gesucht. In einer kleinen Arbeitsgruppe unterstützt von der Gemeindereferentin Carmen Kremser haben wir dann ein Osterfest der ganz besonderen Art geplant. In der Rückschau haben wir das Fest intensiver wahrgenommen und gefeiert als die Jahre zuvor. Es war eine ganz besondere Osterwoche, die wir erlebt haben:
Am Palmsonntag hat jede Gruppe einen großen Palmstock gebunden und auf dem Balkon oder am Gartentor befestigt. Die Osterwoche begleitete uns dieses erste Zeichen der Verbundenheit. Alle Palmstöcke wurden fotografiert und zu einer bunten Collage zusammengeführt.
Von Palmsonntag bis Ostersamstag wurde täglich in jeder der 18 Gruppen des Kinderheims ein Stück der Ostergeschichte gelesen. Bilder wurden beigelegt und mit den Kindern und Jugendlichen besprochen, ein Lied wurde gesunden.
Am Ostersamstag dann trafen sich die Gruppen des Haupthauses an drei weit auseinanderstehenden Osterfeuern auf dem großen Innenhof der Einrichtung. Zum Verständnis muss man wissen, dass seit Beginn der Corona-Krise die meisten Gruppen des Haupthauses eine Einheit bilden und jede Außenwohngruppe eine abgetrennte Einheit für sich ist. Die Außenwohngruppen durften also nicht persönlich mit am Osterfeuer sein. Aber durch das Nutzen moderner Technik wurden alle sechs Außenwohngruppen per Skype zugeschaltet. Frau Kremser brachte gemeinsam mit unserem diesjährigen Firmling Sebastian die Osterkerze zum mittleren Feuer und segnete sie feierlich. Begleitet durch das LUMEN CHRISTI zogen wir in ganz kleiner Gruppe in die dunkle Kapelle ein. Der Kerzenschein erleuchtete die Kapelle sofort wunderschön. Einzeln durften die Gruppen anschließend in die Kapelle kommen und ihre kleine Osterkerze an der großen anzünden. Magische Momente waren zu erleben. Die Außenwohngruppen haben ihre Kerzen am Ostersonntag gebracht bekommen.
Am Ostersonntag feierte Frau Kremser in der Kapelle nur in Anwesenheit der drei Kommunionkinder, des Firmlings und eines Musikers einen Ostergottesdienst. Sie erzählte den Kindern die Geschichte von Jesu Tod und Auferstehung und legte die Geschichte mit den unterschiedlichsten Utensilien vor dem Altar nach. Anschließend wurden die Fürbitten verlesen. Jede Gruppe hatte im Vorfeld eine ganz besondere Bitte formuliert. Der Gottesdienst wurde aufgezeichnet und im Anschluss allen Gruppen über den heiminternen Server zur Verfügung gestellt.
Auch wenn wir Ostern nicht alle miteinander feiern konnten, so waren wir doch eng miteinander verbunden. Die Kinder und Jugendlichen haben aufgrund der besonderen Rahmenbedingungen intensiver als normal die Geschichte von Jesus gehört und verstanden. Ostern 2020 war wirklich ein besonderes Fest.