Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...nur manchmal steht vor dem ersten Zauber ein wenig Schweiß:)
Aber beginnen wir ganz am Anfang: Schon früh im Jahr war klar, dass sich in der Pauline mit dem geplanten Bau des neuen Multifunktionshaus einiges ändern würde. Als sich im Sommer abzeichnete, dass das für die Wohngruppe einen Auszug aus dem Haupthaus bedeuten könnte, gab es einige Bedenken. Wie genau sollte das denn gehen? Schließlich besteht unser Verselbstständigung Bereich nicht nur aus der Wohngruppe. Zusätzlich betreuen wir im Haupthaus auch noch fünf Jugendliche in ihren eigenen kleinen Apartments. Wie sollte das zu organisieren sein? Und wo genau sollten wir denn eigentlich hin?
Da aber klar war, dass ein so großes Projekt, wie unser neues Multifunktionshaus eben von allen ein bisschen Kooperation erfordert, war die Bereitschaft sich mit dem Gedanken anzufreunden auf jeden Fall vorhanden. Na, ja…. und für einige Teammitglieder war die Idee sowieso so etwas wie Liebe auf den ersten Blick.
Spätestens nach der Besichtigung unseres neuen „Häuschen im Grünen“, mitten in der Stadt, welches bis dato vom Pfarrbüro Sankt Servatius bewohnt wurde, war dann auch klar: Wir machen es! Und weil es so schön ist auch gleich auf den ganzen 300m².
Jetzt durften auch die Jugendlichen ihr neues Heim anschauen. Bei einzelnen Jugendlichen war die Begeisterung sogar so groß, dass es zu spontanen Freudentänzchen kam, waren doch die neuen Zimmer einfach zu schön: so hell, so groß, mit so schönen BödenJ.
Aber vor das Vergnügen haben die Götter bekanntlich den Schweiß gesetzt und in diesem Fall bedeutete das Einrichtungshäuser abklappern, Räume ausmessen, Möbel, Teppiche und Vorhänge aussuchen, das Aufbauen der Möbel überwachen, die Elektriker bestellen für den Fernsehanschluss und den Monteur, um die Heizung ans Laufen zu bringen und schlussendlich natürlich Kisten packen.
Und schließlich ist der Umzugstag dann da. Alle sind aufgeregt. Es herrscht Chaos und Trubel. Die Kartons müssen ins Auto und das Auto muss zum neuen Haus, viele Gegenstände müssen in den Müllcontainer und alle Jugendliche wollen so schnell es geht ins Haus. Es muss geputzt und gewischt werden in der alten Wohngruppe und alles eingeräumt werden im neuen Haus. Zwei Tage dauert es bis alle Möbel zurecht gerückt waren, alle Sachen vorerst am richtigen Platz zu sein schienen und alle Jugendlichen in den richtigen Zimmern.
Alle sind erleichtert. Und das wird gefeiert und zwar mit Pizza und Cola! Da stört es auch keinen, dass die Couch im Vom-Winde-verweht-Stil noch nicht da ist und leider der falsche Couchtisch geliefert wurde. Dafür sind ja die Gartenmöbel schon da und da sitzen wir nun. Geschafft aber zufrieden. Wir freuen uns auf eine schöne Zeit in unserem neuen Zuhause. Wir freuen uns darüber, dass uns der Baulärm erspart bleibt, dass es nun näher in die Stadt und zum Bahnhof ist, dass dieses Haus so einen familiären Charakter hat und besonders über den tollen Garten mit der Tischtennisplatte und unserem neuen Untermieter, Lukas, unserem Eichhörnchen.
Wir genießen die ersten Momente, denn jedem Anfang wohnt ein Zauber inne...
Anja Hömske (Sozialpädagogin in der Wohngemeinschaft)