01.10.2023 - 1. Tag - Von Hanstein nach Reiffenhausen

Heute ging es endlich wieder los! Die erste Etappe unserer diesjährigen Grenzwanderung stand an. Vom Frühstück gestärkt versammelten wir uns zuerst vor unserer Unterkunft, bevor wir uns in die Fahrzeuge setzten, um zum Startpunkt geshuttelt zu werden. Beim morgendlichen Impuls wurden die Wandergemeinschaft nicht nur mit einem Gedanken in den heutigen Tag verabschiedet, sondern erhielt auch Informationen über den Ort Friedland. In Friedland wurden nach dem zweiten Weltkrieg ein Durchgangslager für Geflüchtete und Vertriebene errichtet. Menschen, die nach dem Krieg zurück in ihre Heimat kehren wollten, mussten das Grenzdurchgangslager Friedland passieren, bevor sie ihre Rückkehr fortsetzen konnten. Hier wurden die Menschen mit frischer Kleidung ausgestattet, wurden ärztlich untersucht und desinfiziert und für mindestens 24 Stunden aufgenommen. Bis heute ist das Grenzdurchgangslager in Betrieb und dient mittlerweile als Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete aus aktuellen Krisengebieten. Ein Fakt, der uns kurz innehalten ließ. Wenn eine Einrichtung für Geflüchtete seit ca. 75 durchgängig in Betrieb ist, zeigt das zum einen, dass die Hilfe auch heute noch dringend benötigt wird. Auf der anderen Seite ist es ein großes Privileg, heute durch eine befriedete Grenzzone zu wandern, ohne bei diesem Vorhaben Angst um das eigene Leben haben zu müssen. Nach ca. 15 Kilometern kehrte die Wandergemeinschaft zurück zur Unterkunft. Gestärkt durch ein hervorragendes Ratatouille, welches uns unser Orga-Team kredenzt wurde, ließen wir gemeinsam den Abend ausklingen.

Über einen wichtigen Meilenstein haben wir heute auch noch zu berichten. Nach Bayern haben wir mit Hessen das zweite Bundesland auf der Westseite hinter uns gelassen. Nun wandern wir entlang der niedersächsisch-thüringischen Grenze.

Bis morgen!