Anreise (21.10.2017)
Anreise: 470 km bis Regnitzlosau
Fälschlicherweise waren wir schon zu Beginn der Fahrt froh – eine endlose Fahrt, wie damals auf dem Weg zum spanischen Jakobsweg, konnten wir uns nun sparen. Ebenso wollten wir an Fahrtkosten sparen und setzten nur zwei Busse mit Anhängern ein, denn die eigentliche Gruppe reiste mit der Deutschen Bundesbahn.
Die kleine, aber »berittene« Gruppe fuhr mit den Bussen zum ersten Startpunkt, ca. 470 km bis Regnitzlosau. Die freiwillige Feuerwehr des Ortes hatte uns den Festplatz der Gemeinde samt den sanitären Anlagen zur Verfügung gestellt. Schnell standen die Zelte und auch die große Jurte, als wir gegen 15:00 h den Platz erreicht hatten. Michael und Jürgen hatten den Kochdienst übernommen, denn die Bahnfahrer sollten mit einem warmen Nudelgericht empfangen werden. Leider hatten wir alle die Rechnung ohne die Bundesbahn gemacht.
Sicherlich ist das Wochenticket die preiswerteste Möglichkeit, mit einer Gruppe von fünf Personen kreuz und quer durch Deutschland zu fahren. 26 Personen hatten also die Absicht, mit sechs Wochenendtickets unseren Zielort, bzw. einen in der Nähe liegenden Bahnhof zu erreichen.
Frau wie Mann stiegen also wohlgemut in die, wohl versehentlich, pünktlich abfahrende Regionalbahn. Schon beim zweiten Umstieg wurden die Reisenden von der Regel der Unpünktlichkeit eingeholt. Die Bahn hatte Verspätung und der Anschlusszug war, voller Ignoranz gegen jede Form von kundenfreundlicher Reisedienstleistung, leider schon abfahren. Kein Bundesbahnbediensteter war in der Lage, eine Lösung aufzuzeigen, die eine tatsächlich zweistündige Wartezeit verhindert hätte. Also verbrachten die 26 Kinder, Jugendliche und Erwachsene eine mäßig kurzweilige Zeit aus einem Provinzbahnhof. Ein kleines Schmankerl am Rande; wollte man auf die Toilette, musste man sich mit den freundlichen Mitarbeiterinnen von BackWerk auseinandersetzen, die im Rahmen altgermanischer Tauschgeschäfte den Toilettenschlüssel nur herausgaben, wenn man zuvor dort etwas einkaufte.
Was wäre wohl passiert, wäre das Geschäft geschlossen gewesen?
Nach vielen weiteren Umstiegen, Kontakten mit manchmal etwas erstaunt scheinenden Mitreisenden, erreichte die Reisegruppe »Bummelbahn« endlich den Bahnhof, wo sie, in mehreren Chargen, von den Autofahrern abgeholt wurden. Immer noch lachten die o. a. Personen über Michael. Der war so froh, einen Zug im Bahnhof zu sehen, dass er ohne Wenn und Aber einstieg. Glücklicherweise hatte Nicole aufgepasst und zerrte den sich heftig wehrenden Michael O. aus dem Zug. Michael O. saß im falschen und wäre wieder zurückgefahren.
Das Essen war mittlerweile fertig, obwohl das Kochen, aufgrund der Verspätung der Reisegruppe, immer wieder eingestellt werden musste. Hungrig verschlangen alle das Mahl und schnell konnten wir erkennen, dass die lange Zugfahrt ihren Tribut gefordert hatte. Zeitig und ohne das übliche Lamentieren verschwanden Kinder, Jugendliche und die meisten Erwachsenen im Bett und auch die anderen Pädagogen folgten nach kurzem Aufräumen dem Ruf des Schlafsacks.
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