Leitbild und Ziele
An welchem Leitbild wir uns orientieren
Unser Heim trägt den Namen Pauline von Mallinckrodt. Dieser ist nicht nur Erinnerung an die Person der Ordensstifterin, sondern auch an ihr pädagogisches Wirken.
Im Kinderheim Pauline sehen wir unsere Aufgabe darin, gesellschaftliche und individuelle Nöte, nach dem Vorbild Pauline von Mallinckrodts, wahrzunehmen, um Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen einen guten Lebensort zu schaffen und sie auf ihrem Weg zu gesunden, beziehungsfähigen und an der Gesellschaft teilhabenden Individuen zu begleiten.
Wir sind ein sicherer Ort für alle Menschen, die hier leben, betreut werden und arbeiten. Jede*r kann hier so sein, wie sie/er ist, unabhängig von Geschlecht, ethnischer Herkunft, Alter, Teilhabeeinschränkung, religiöser, weltanschaulicher und sexueller Orientierung.
Wir bieten Raum für persönliche Weiterentwicklung, in der jede*r mit ihren/seinen individuellen Ressourcen gesehen wird. Unser Ziel ist es, die Bedarfe der jungen Menschen zu erkennen, um flexible und passgenaue Maßnahmen zu entwickeln und ihnen einen Platz in der Gesellschaft zu sichern.
Wir orientieren uns im Umgang mit den jungen Menschen und deren Familien an den christlichen Werten Pauline von Mallinckrodts, deren Wirken geprägt war von Mut, Zuversicht, Offenheit, Wertschätzung und Herzlichkeit.
Inwiefern Pauline von Mallinckrodt uns ein Vorbild ist
Pauline von Mallinckrodt verstand es im 19. Jahrhundert, für durch die Industrialisierung benachteiligte junge Menschen neue Lebens- und Hilfemöglichkeiten zu schaffen. Sie reagierte unmittelbar auf Not- und Missstände. Entschieden kämpfte sie um die Wahrung der Elternrechte, um religiöse Erziehung und Bildungschancen für die ihr Anvertrauten. War ein Kind in Not, half sie ohne auf Glaubenszugehörigkeit zu achten. Ihre Arbeit war geprägt von der Überzeugung, dass jeder Mensch - ob mit oder ohne Behinderung - einmalig, von unendlichem Wert und von Gott bejaht ist.
Diese Grundhaltungen unserer Namensgeberin behalten auch heute für uns Gültigkeit, auch wenn es weniger die materielle als vielmehr die emotionale Not ist, mit der viele Kinder und Jugendliche zu uns kommen.
Wir stehen für Vertrauen sowie eine inklusive und christliche Grundhaltung, die auf Chancengleichheit, Partizipation und Zuversicht basiert.
Wie wir unsere Aufgabe definieren
Als Heim in freier Trägerschaft sehen wir unsere Hauptaufgabe darin, Kinder, Jugendlichen und Eltern, die in Konfliktsituationen geraten sind, bei der Bewältigung ihrer Probleme Unterstützung und Entlastung zu bieten.
Die Hilfe zur Erziehung ist für uns eine zeitlich begrenzte Maßnahme, die ausgerichtet ist auf:
- eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie
- die Vermittlung in eine Fremdfamilie
- eine Überleitung der stationären Hilfe in eine andere Hilfeform
- die Begleitung Jugendlicher und junger Mütter in die Selbstständigkeit.
Diese Zielsetzungen entsprechen den im KJHG festgelegten Erwartungen des Gesetzgebers.
Wichtig ist uns bei unserer Arbeit der inklusive Gedanke, der Kinder und Jugendliche mit Behinderung ganz selbstverständlich mit einbezieht. So, wie Mutter Pauline es uns vorgelebt hat.
Unser Arbeitsansatz ist auf jedes Kind, jeden Jugendlichen und jede Familie individuell zugeschnitten, da jeder junge Mensch eine andere Vorgeschichte und andere Probleme hat. Im Hilfeplan (§36 KJHG) werden gemeinsam mit dem jungen Menschen, den Eltern und dem Jugendamt Arbeitsschritte und Ziele festgelegt.
Welche Ziele wir für unsere Betreuten erreichen wollen
Wir wollen erreichen, dass die Kinder/Jugendlichen:
- Entwicklungsrückstände im sozialen, emotionalen, kognitiven und körperlichen Bereich aufholen,
- Erlebtes verarbeiten,
- Vertrauen wagen,
- ein positives Selbstwertgefühl entwickeln,
- Interessen entdecken und vertiefen,
- Kreativität und Phantasie entfalten,
- lebenspraktische Fähigkeiten erweitern,
- eigenverantwortliches Handeln erproben,
- Beziehungs- und Konfliktfähigkeit aufbauen,
- Bedürfnisse und Rechte anderer Menschen respektieren können.
Für uns ist ein Beziehungsaufbau wichtig, der durch die Achtung der individuellen Persönlichkeit des Kindes und seiner Familie geprägt ist. Er ist die Basis für einen Erziehungsprozess, auf der Ziele und Entwicklung erreicht werden können.