Leitbild und Ziele

Unser Heim trägt den Namen Pauline von Mallinckrodt. Dieser ist nicht nur Erinnerung an die Person der Ordensstifterin, sondern auch an ihr pädagogisches Wirken. Pauline von Mallinckrodt verstand es im 19. Jh. durch die Industrialisierung benachteiligten jungen Menschen neue Lebens- und Hilfemöglichkeiten zu schaffen. Sie reagierte unmittelbar auf Not- und Missstände. Entschieden kämpfte sie um die Wahrung der Elternrechte, um religiöse Erziehung und Bildungschancen für die ihr Anvertrauten. War ein Kind in Not, half sie ohne auf Glaubenszugehörigkeit zu achten. Ihre Arbeit war geprägt von der Überzeugung, dass jeder Mensch einmalig, von unendlichem Wert und von Gott bejaht ist.

Diese Grundhaltungen unserer Namensgeberin behalten auch heute für uns Gültigkeit, auch wenn es weniger die materielle als vielmehr die emotionale Not ist, mit der viele Kinder und Jugendliche zu uns kommen.

Als Heim in freier Trägerschaft definieren wir unsere Hauptaufgabe darin, Kinder, Jugendlichen und Eltern, die in Konfliktsituationen geraten sind, bei der Bewältigung ihrer Probleme Unterstützung und Entlastung zu bieten.

Die Hilfe zur Erziehung ist für uns eine zeitlich begrenzte Maßnahme, die ausgerichtet ist auf:

  • eine Rückkehr in die Herkunftsfamilie
  • die Vermittlung in eine Fremdfamilie
  • eine Überleitung der stationären Hilfe in eine andere Hilfeform
  • die Begleitung Jugendlicher und junger Mütter in die Selbständigkeit.

Diese Zielsetzungen entsprechen den im KJHG festgelegten Erwartungen des Gesetzgebers.

 

Unser Arbeitsansatz ist auf jedes Kind, jeden Jugendlichen und jede Familie individuell zugeschnitten, da jeder junge Mensch eine andere Vorgeschichte und andere Probleme hat. Im Hilfeplan (§36 KJHG) werden gemeinsam mit dem jungen Menschen, den Eltern und dem Jugendamt Arbeitsschritte und Ziele festgelegt.

Wir wollen erreichen, dass die Kinder/Jugendlichen:

  • Entwicklungsrückstände im sozialen, emotionalen, kognitiven und körperlichen Bereich aufholen,
  • Erlebtes verarbeiten,
  • Vertrauen wagen,
  • ein positives Selbstwertgefühl entwickeln,
  • Interessen entdecken und vertiefen,
  • Kreativität und Phantasie entfalten,
  • lebenspraktische Fähigkeiten erweitern,
  • eigenverantwortliches Handeln erproben,
  • Beziehungs- und Konfliktfähigkeit aufbauen,
  • Bedürfnisse und Rechte anderer Menschen respektieren können.

Für uns ist ein Beziehungsaufbau wichtig, der durch die Achtung der individuellen Persönlichkeit des Kindes und seiner Familie geprägt ist. Er ist die Basis für einen Erziehungsprozess, auf der Ziele und Entwicklung erreicht werden können.